Noten formatieren und Einzelstimmen erstellen

 Wenn dein Arrangement, deine Komposition etc. fertig notiert ist, fehlen noch ein paar wichtige Handgriffe. Zwar sind alle Informationen in der Software, allerdings benötigst du spielbares Material für die Musiker:innen. Dafür ist es unerlässlich, das Layout sowie die Formatierung zu überprüfen. Das wirst du in diesem Schritt exemplarisch anhand einer Stimme machen!

 

Warum muss ich das Notenmaterial formatieren/überprüfen?

Bevor es an die Umsetzung geht, noch ein paar allgemeine Hinweise:
Wie im Abschnitt Analoge vs. digitale Notation bereits dargestellt, erstellt die Software automatisch Einzelstimmen (sog. Auszüge, Parts, Einzelstimmen, Stimmen) für alle in der Partitur enthaltenen Instrumente. Deine Aufgabe ist es, das Material zu überprüfen (Korrekturlesen) und zu layouten. Damit verfolgst du das Ziel, dass

  • das Material übersichtlich ist (Zeilen- und Seitenumbrüche, Abstände etc.),
  • alles am richtigen Platz ist (z. B. Studierzeichen, Formteilbezeichnungen etc.),
  • und mit dem Material gearbeitet werden kann (kann z. B. geblättert werden?).

Falls du dir denkst: Ach, das ist doch nicht so wichtig.
Doch, ist es.
Die Probenarbeit leidet sehr, wenn das Notenmaterial nicht gut formatiert oder sogar unleserlich ist.


Aufgabe 11: Einzelstimme öffnen, formatieren und exportieren

  1. Schalte die Ansicht auf die „normale“ Ansicht um, in der du das Layout der Partitur sehen kannst. In diesem Fall werden wir am Layout der Partitur nichts ändern und uns lediglich dem Auszug widmen.
  2. Finde nun heraus, wie du die Einzelstimmen öffnen kannst und öffne unsere erstellte Stimme „Vocal Leadsheet“.
  3. Finde heraus, wie du das Layout beeinflussen kannst. Besonders wichtig sind Zeilen- und Seitenumbrüche. Notiere die entsprechenden Shortcuts auf deiner Liste!
  4. Formatiere die Stimme so, dass sie der Vorlage möglichst nahekommt:
    • Füge alle vier Takte einen Zeilenumbruch hinzu.
    • Überprüfe die Position der Formteilbezeichnungen sowie der Studierzeichen. Sind diese korrekt positioniert oder müssen sie manuell verschoben werden?
  5. Exportiere die Stimme als PDF und benenne sie nach folgendem Schema: Grundkurs Notation – Dein Name
  6. Öffne die Datei und überprüfe, ob der Export gelungen ist.

Unterschied zwischen Partitur und Einzelstimme (bzw. "Auszügen")

Besonders, wenn ihr nur ein Instrument notiert, ist vielleicht nicht gleich ersichtlich, was der Unterscheid zwischen Partitur und Einzelstimme ist.
Daher hier nochmal ein paar Gedanken dazu:

 

Partitur

  • Die vollständige Übersicht aller Instrumente/Stimmen eines Musikstücks auf einmal. Hier schreibt ihr euer Arrangement.
  • Verwendung: Von der Ensembleleitung oder der/dem Arrangeur:in zur Leitung, Kontrolle und Analyse des gesamten Werks.
  • Eigenschaften:
    • Alle Notensysteme (z. B. Flöte, Violine, Klavier etc.) sind gleichzeitig sichtbar.
    • Pausentakte werden nicht zusammengefasst.
    • Zeigt, wie die Stimmen rhythmisch und harmonisch zusammenwirken.
    • Wird oft querformatig und in kleinerer Schrift dargestellt.

Einzelstimme

  • Die isolierte Notation für ein einzelnes Instrument oder eine Stimme.
  • Verwendung: Von Musiker:innen beim Spielen.
  • Eigenschaften:
    • Nur das eigene Notensystem ist sichtbar.
    • Meist größere Notenschrift für bessere Lesbarkeit (7 mm)
    • Pausen werden zusammengefasst
    • Es können Stichnoten für die Spieler:innen notiert werden

 

Wichtige Punkte in der Notationssoftware

  • Verknüpfung: Änderungen in der Partitur wirken sich oft automatisch auf die Einzelstimmen aus (und umgekehrt – je nach Software).
  • Layout: Stimmenauszüge brauchen oft ein individuelles Layout (Taktverteilung, Seitenumbrüche).
  • Sichtbarkeit: Ihr könnt Elemente nur in der Stimme oder Partitur erscheinen lassen. Das ist zum Beispiel bei Stichnoten sinnvoll (werden nur in der Einzelstimme angezeigt).
  • Export/Druck: Meist kann man Partitur und Stimmen separat exportieren/drucken.